1. Wir führen und pflegen einen Beziehungsraum, in dem wir uns sicher und liebevoll geborgen fühlen und wissen, dass er über kleinere Widersprüche und Spannungen erhaben ist. Wir lassen uns nicht so leicht aus unserem gemeinsamen Gleichgewicht bringen.
Das Ziel ist eine stabile erwachsener Beziehungsraum, in der soviel Stabilität herrscht, dass auch für gelegentliche kindliche (verletzliche oder trotzige) und elterliche (moralische oder erwartende) Anteile genug Kapazität bleibt (siehe Transaktionsanalyse).
Die Dimensionen des Beziehungsraumes sind:
- Kommunikation,
- Körperliches Erleben (und Emotionen)
- Erfahrungen im Verhalten und in Interaktion mit der Außenwelt
2. Als Beziehungspartner sind wir Menschen, die Zuversicht und emotionale Sicherheit erfahren, da wir aufeinander zählen und uns aufeinander verlassen können.
In dieser Beziehung entsteht Interdependenz. Interdependenz bedeutet, dass es ok ist – und bewusst gewünscht -, dass mit der Zeit seelische und materielle Abhängigkeiten entstehen. Dieser Beziehungsraum kann kleinere Störungen aushalten und im besten Fall integrieren, sodass stets eine Re-Stabilisierung erfolgt.
3. Unsere Beziehung ist geprägt durch einen präsenten, herzlichen, liebevollen Kontakt.
Kontakt bezeichnet die Menge der durch beide Personen geteilten Aufmerksamkeit – also zum Beispiel auf ein interessantes Thema, auf Emotionen, auf Körperkontakt, auf Erinnerungen oder Erfahrungen.
3. Als Partner wissen wir, woran wir sind: welche Bedürfnisse und Wünsche erfüllen wir miteinander – und welche nicht.
4. Wir pflegen einen wertschätzenden Umgang mit den Bedürfnissen und Wünschen des anderen …vor allem auch, wenn sie nicht erfüllt werden können.
5. Wir respektieren die Grenzen des Gegenübers liebevoll, kennen die eigenen Grenzen und teilen sie dem anderen mit im dafür passenden Dialog.
6. Wir nehmen uns Zeit für einen erwachsenen Dialog über Erwartungen aneinander – und bieten uns gegenseitige emotionale oder ideelle Unterstützung, wenn eine Erwartung nicht direkt miteinander erfüllt werden kann.
Dies sind also die wesentlichen Variablen der Beziehungsgestaltung:
- Kontakt
- Bedürfnisse
- Wünsche
- Strategien zur Bedürfniserfüllung
- Grenzen
- Dialograum (Zeit und passende Umgebung) für den Austausch über die obigen Variablen
Grundsätzlich hat dabei jeder Partner die Verantwortung für:
- die eigenen Bedürfnisse,
- die eigenen Grenzen,
- die Mitteilung der Bedürfnisse und Grenzen an den anderen im Dialograum,
- das Einhalten der Grenzen
- die Verantwortung für die Bedürfnisse des anderen, die sie/er wahrgenommen und gehört hat,
- das Erwartungsmanagement darüber, wie er/sie mit den Bedürfnissen des anderen umgeht, die er wahrgenommen hat