Symbiotische Beziehungen und Co-Abhängigkeit

Symbiotische Beziehungen sind durch ein hohes Maß an gegenseitiger Abhängigkeit charakterisiert, wobei die individuellen Grenzen zwischen den Partnern oft verschwimmen. In solchen Beziehungen übernehmen Partner oft komplementäre, aber stark voneinander abhängige Rollen.

Co-Abhängigkeit tritt auf, wenn ein Partner übermäßig auf die Bedürfnisse des anderen eingeht, oft auf Kosten der eigenen Bedürfnisse und Wünsche. Dies führt zu einem Ungleichgewicht, bei dem die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung untergraben werden.

Bindungstheorie: Unsichere Bindungen

Die Bindungstheorie beschreibt, wie Menschen ihre Beziehungen basierend auf frühen Erfahrungen mit Bezugspersonen gestalten. Unsichere Bindungen entstehen, wenn diese frühen Beziehungen von Inkonstanz oder emotionaler Distanz geprägt waren. Unsicher gebundene Personen können in Beziehungen ängstlich oder vermeidend reagieren, was die Entwicklung von Co-Abhängigkeiten begünstigt. Laut der Bindungstheorie gibt es neben der sicheren Bindung gibt es 3 unsichere Bindungstypen:

  • unsicher-ambivalent
  • unsicher-vermeidend
  • unsicher-desorganisiert

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Transaktionsanalyse in Liebesbeziehungen

Die Transaktionsanalyse bietet einen Rahmen zur Analyse von Interaktionen und Kommunikationsmustern in Beziehungen. Sie identifiziert drei ego-states: das Eltern-Ich, das Erwachsenen-Ich und das Kind-Ich. In symbiotischen Beziehungen dominieren oft dysfunktionale Transaktionen, bei denen Partner aus ihrem Eltern- oder Kind-Ich heraus agieren, was eine gesunde Erwachsenen-Kommunikation erschwert.

Anwendung auf Liebesbeziehungen

In Liebesbeziehungen können diese Dynamiken zu wiederkehrenden Konflikten führen. Eine Person mit unsicherer Bindung mag beispielsweise aus ihrem Kind-Ich heraus agieren und übermäßige Fürsorge suchen, während der andere Partner aus dem Eltern-Ich heraus reagiert und die fürsorgliche Rolle übernimmt, was die Co-Abhängigkeit verstärkt.

 

Lösungsstrategien

Laut einer groben ChatGPT-Metaanalyse gibt es folgende helfenden Faktoren:

Einflussfaktor Effektgröße (Cohen’s d) Erklärung
Paartherapie 0.90
Paartherapie kann Kommunikationsmuster verbessern und individuelle Grenzen stärken, was die Symbiose reduziert.
Individuelle Psychotherapie 0.90
Individuelle Therapie unterstützt das Verständnis und die Stärkung des eigenen Selbstwertes.
Kommunikationstraining 1.00 Verbesserte Kommunikationstechniken fördern gesunde Interaktionen und reduzieren Co-Abhängigkeit.
Achtsamkeit und Selbstfürsorge 0.75 Achtsamkeitspraxis hilft, sich der eigenen Bedürfnisse bewusst zu werden und sie angemessen zu kommunizieren.
Erlernen gesunder Bindungsmuster 0.85 Bildungsprogramme über Bindungstheorie helfen, unsichere Bindungsmuster zu erkennen und zu ändern.
Selbsthilfegruppen für Co-Abhängige 0.70 Gruppen bieten Unterstützung und Strategien zur Reduktion von Co-Abhängigkeit.
Aufbau eines unterstützenden sozialen Netzwerks 0.65
Soziale Unterstützung außerhalb der Beziehung kann Abhängigkeit innerhalb der Beziehung verringern.

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